Therapiemöglichkeiten

Therapiemöglichkeiten

Welche Therapien gibt es bei Krebs?

So individuell die Patienten, so unterschiedlich kann der Krebs sein. Allerdings ist allen Krebsarten ein unkontrolliertes und schädliches Wachstum gemein. Strahlen- und Chemotherapien sowie "zielgerichtete" und operative Therapien wirken einzeln oder auch in der Kombination diesem malignen, d. h. bösartigen Wachstum entgegen. Der auf Krebs spezialisierte Arzt – der Onkologe – weiß, welche die beste Therapie für den einzelnen Patienten ist.

Arzt redet mit Patienten

Mit der Diagnose Krebs beginnt die Wahl der richtigen Behandlung. Da jede Krebsart anders therapiert wird, wird bei der Diagnose als erstes die Krebsart bestimmt. Krebsarten werden zunächst nach ihrem Entstehungsort bestimmt, anschließend nach Zelltyp und genetischen Eigenschaften unterschieden. So lassen sich zum Beispiel beim Darm- und Lungenkrebs verschiedene genetische Varianten finden, die dem Onkologen einen Hinweis darauf geben, welche Therapie am besten hilft.

Der Werkzeugkoffer des Onkologen

Die medizinische Forschung bringt immer neue und effektivere Therapien gegen Krebs hervor. Unterschieden werden können ganz grob die Strahlentherapie, die Chemotherapie und die operativen Therapien, aber auch modernere, "zielgerichtete" Therapien:

Die schmerzlose Strahlentherapie macht sich die Tatsache zunutze, dass Krebszellen empfindlicher gegenüber der Bestrahlung sind als gesunde Körperzellen. Die Strahlentherapie kann Nebenwirkungen wie Hautreaktionen verursachen.
Krebszellen zeichnen sich durch eine besonders hohe Teilungsaktivität aus. Die Chemotherapie bekämpft die sich schnell teilenden Krebszellen. Allerdings können als Nebenwirkung auch gesunde Körperzellen, die sich oft teilen, geschädigt werden.

Operative Therapien können kleinere Eingriffe sein, z. B. zur Entfernung auffälliger Hautareale oder Biopsien zur Diagnose der Krebsart, aber auch bedeuten, dass unter Vollnarkose betroffenes Tumorgewebe aus einem Organ entfernt wird. In diesem Fall können Strahlen-, Chemo-, Immun- und Antihormontherapie zusätzlich, meistens im Anschluss an die Operation, angewandt werden, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass keine teilungsfähigen Krebszellen im Patienten verbleiben.

Neue Untersuchungsmethoden wie genetische Bestimmungen an Tumorgewebe oder Blut sind die Basis der zielgerichteten Krebstherapie. Gesucht wird nach charakteristischen Veränderungen der bösartigen Zellen (Biomarker). Speziell an diesen veränderten Stellen kann die Tumorzelle mit neu entwickelten Medikamenten punktgenau angegriffen werden. Biomarker sind u. a. veränderte Rezeptoren an Zelloberflächen oder auch Enzymstörungen, die das Zellwachstum der Tumorzellen beschleunigen.

Welche Therapie hilft bei welchem Krebs?

Wie eingangs erwähnt ist jede Krebsart anders – entsprechend spricht jeder Krebs anders auf eine bestimmte Behandlung an. So werden z. B. Prostatakrebspatienten häufig mit einer Strahlentherapie behandelt. In anderen Fällen wird eine Kombination von Maßnahmen angewendet: Beispielsweise kann eine Operation des Tumors in manchen Fällen von der Strahlen- und auch der Chemotherapie begleitet werden, um die Heilungschancen zu erhöhen.

Nicht jede Therapie ist für jeden Patienten und nicht gegen jeden Krebs geeignet.

Der Onkologe kann bei seiner Entscheidung für die beste Therapie neben seinem Erfahrungsschatz auf Daten aus klinischen
Studien
zurückgreifen. Diesen kann er entnehmen, welche Therapie bei welcher Krebsart die besten Heilungschancen oder auch am wenigsten Nebenwirkungen gezeigt hat.

Wer zusätzlich zu diesen bewährten Behandlungen auch Angebote der Komplementärmedizin in Anspruch nehmen möchte, sollte sich von einem Fachmann beraten lassen, um mögliche Wechselwirkungen mit der laufenden Therapie auszuschließen.

Heilen und helfen

Nicht jeder Krebs kann gleich gut behandelt werden. Der Erfolg einer Therapie und die Heilungschancen hängen davon ab, um welchen Krebs es sich handelt und in welchem Stadium er entdeckt wurde.

In Bezug auf das Behandlungsziel werden kurative Therapien, adjuvante Therapien, palliative Therapien und Supportivtherapien sowie Palliativmedizin unterschieden.

  • Kurative Therapien verfolgen den Ansatz, den Patienten von seiner Krebserkrankung zu heilen.
  • Adjuvante Therapien bezeichnen die Chemo-, Immun-, Antihormontherapie, die den Erfolg der operativen Therapie oder der Strahlentherapie unterstützt ("Sicherheitstherapie"). Neoadjuvante Therapien werden zur Tumorverkleinerung vor einer Operation eingesetzt.
  • Palliative Therapien werden, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist, zur Tumorkontrolle mit Zurückdrängen der Erkrankung, Verminderung der tumorbedingten Symptome und Verlängerung der Lebenszeit eingesetzt.
  • Supportivtherapien dagegen schließen alle Therapien ein, die nicht primär der Tumorbekämpfung dienen. Hier steht im Fokus, Begleiterscheinungen der Therapie und Krankheit wie Müdigkeit, Haarausfall oder Übelkeit zu lindern.
Portrait - Experten Psychoonkologie und Krebserkrankungen
Ihre Experten bei Krebs

Sie haben noch offene Fragen zu Krebserkrankungen und verwandten Themen? Wenden Sie sich an unsere Expert:innen aus den Bereichen Onkologie & Hämatologie und Psychoonkologie & seelische Begleitung bei Krebserkrankungen.


EM-123431

Operative Therapien

Operationen bei Krebs lassen sich nicht über einen Kamm scheren – sie reichen von kleineren Behandlungen bis zu großen Operationen, bei denen eine Vollnarkose nötig ist. Operationen bei Krebs können der Diagnose oder der Therapie dienen, sie können als alleinstehende Therapie wirken oder von Strahlen- und Chemo-, Immun- und Hormontherapie begleitet werden.

Ärzte operieren

Das Ziel einer Krebsbehandlung ist es, möglichst alle Krebszellen zu entfernen. Bei soliden Tumoren (Organtumore) bietet es sich oft an, das betroffene Gewebe durch eine Operation zu entfernen. Ein operativer Eingriff bei Krebs muss aber nicht gleich eine schwerwiegende Operation oder einen Krankenhausaufenthalt bedeuten. Wir erläutern im Folgenden verschiedene Eingriffe, die bei Krebs angewandt werden sowie Begriffe, die Patienten und Angehörigen in diesem Zusammenhang unterkommen könnten.

Wird beispielsweise an der Brust ein Knoten oder der Prostata eine Veränderung ertastet oder im Röntgenbild sichtbar, kann dies verschiedene, mitunter harmlose Ursachen haben. Um diese Frage jedoch eindeutig zu klären wird ein kleines Stück des auffälligen Gewebes entnommen, um es zu untersuchen. Dies nennt man Biopsie. In vielen Fällen reichen hierfür nur wenige Zellen oder ein sehr kleines Stück Gewebe aus. Dann kann die Biopsie oft mit lokaler Betäubung, einer dünnen Nadel und sogar ambulant erfolgen.

Andererseits ist es bei kleineren Gewebeveränderungen wie einem auffälligen Muttermal, bei Darmpolypen oder auch bei Lymphknoten, die auf Krebs untersucht werden sollen, sinnvoll, gleich das komplette betroffene Gewebe zu entfernen. Ist hierfür eine Kurznarkose oder spezielle Ausstattung nötig kann die Überweisung zum Facharzt oder ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus Sinn machen.

Ambulante Operationen erlauben es dem Patienten, noch am gleichen Tag die Klinik oder die Praxis zu verlassen. Die Eingriffe werden dabei hauptsächlich mit einer örtlichen Betäubung durchgeführt. Die Wundversorgung kann dann oft vom Hausarzt übernommen werden. Ein Beispiel für eine ambulante Operation ist die Entfernung von oberflächlichem Hautkrebs oder auch kleinere gynäkologische Eingriffe.

Bei stationären Behandlungen wird der Patient je nach Umfang des Eingriffs ein- oder zwei Tage vor dem Termin und danach zur Beobachtung für eine bestimmte Zeit im Krankenhaus betreut. Bei diesen Eingriffen ist entweder eine Vollnarkose erforderlich, oder die Wundversorgung verlangt nach besonderer Aufmerksamkeit. Dies ist beispielsweise bei Operationen an den inneren Organen (z.B. Nierenkrebs) oder bei Entfernung von viel Gewebe (z.B. Brustamputation) der Fall.

Als invasiv gelten prinzipiell alle operativen Eingriffe. Immer öfter versuchen Chirurgen jedoch minimalinvasiv vorzugehen. Dabei macht der Operateur nur wenige Schnitte, durch die er schlauchförmige Instrumente mit Kamera führt. Ziel ist es, möglichst wenig Gewebe zu verletzen um eine schnelle Genesung zu unterstützen.

Offene Operationen sind dann angezeigt, wenn der Operateur Teile eines Organs, ein Organ oder angrenzendes Gewebe entfernen muss – je nachdem, wie viel Gewebe vom Tumor betroffen ist.

Kleine Biopsien bedürfen keiner oder nur einer auf den Ort des Geschehens begrenze Betäubung – diese begrenzte Betäubung heißt auch Lokalanästhesie. Sollen größere Regionen bei Bewusstsein des Patienten schmerzunempfindlich sein, kann auch eine sogenannte Regionalanästhesie angewendet werden – so könnten beispielsweise bei einem Eingriff an der Hand Teile des Arms betäubt werden. Je nach Bedarf oder Bedürfnis des Patienten können zudem Beruhigungs- und Schlafmittel verabreicht werden.

Bei der Vollnarkose oder Allgemeinanästhesie werden Bewusstsein und Schmerzempfinden heruntergefahren. Je nach Bedarf kann hier die Narkosetiefe angepasst werden. Als Patient werden Sie jedoch hierzu ausgiebig vorab von ihrem Arzt informiert.

Krebszellen sind sehr klein und mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbar. Sie sind als Tumor sichtbar, wenn sich viele von ihnen zu einer Gewebeneubildung zusammen fügen. Diese Gewebeneubildung wird versucht durch eine Operation zu entfernen. Jedoch können manchmal abseits des Tumors immer noch Krebszellen vorhanden sein. Haben Ärzte diesen Verdacht, kann zusätzlich zur Operation eine Chemotherapie oder Strahlentherapie angewandt werden, um auch die restlichen Krebszellen zu vernichten.

Der Berufsverband Deutscher Anästhesisten informiert auf seiner Website www.sichere-narkose.de ausführlich über die verschiedenen Narkoseformen.

Außerdem finden Sie auf der Seite des Deutschen Krebsinformationsdienstes weitere Hinweise zu Vorbereitung und Nachsorge eines operativen Eingriffes.

Chemotherapie

Das Tumorwachstum bremsen

Wenn Krebs therapiert wird, ist eine Chemotherapie oft das Mittel der Wahl. Aber was versteht man eigentlich darunter und was passiert dabei?

Krebszellen unterscheiden sich von gesundem Gewebe durch ein unablässiges und ungeregeltes Wachstum. Eine Chemotherapie setzt genau an diesem Punkt an und hemmt das Wachstum der schnell wachsenden Zellen. Die bei einer Chemotherapie verwendeten Medikamente nennt man deshalb auch Zytostatika. Der Begriff setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern cyto für Zelle und statik für anhalten.

Das Tumorwachstum bremsen

Es gibt zahlreiche Zytostatika und jedem liegt ein anderes Wirkungsprinzip zugrunde. Deshalb wirkt nicht jedes Medikament gleich gut bei allen Krankheiten. Es ist Aufgabe des behandelnden Arztes, die bestmögliche Therapie auszuwählen. Außerdem kann es sinnvoll sein mehrere Zytostatika zu kombinieren, wenn:

  • durch eine Therapie mit unterschiedlichen Wirkungsprinzipien bessere Erfolgsaussichten bestehen,
  • verhindert werden kann, dass Krebszellen resistent, das heißt unempfindlich, gegenüber der Therapie werden,
  • durch niedrige Dosierung der einzelnen Substanzen die Nebenwirkungen verringert werden können.
Oftmals werden Chemotherapien intravenös verabreicht, da der Wirkstoff auf diesem Wege zuverlässiger in den Körper gelangt oder auch nicht anders gegeben werden kann oder darf. Mittlerweile können einige Wirkstoffe auch subkutan gegeben werden, was häufig besser verträglich ist und schneller verabreicht werden kann. Es gibt auch tumorhemmende Medikamente in Tablettenform, wodurch Aufenthalte in Praxen oder Krankenhausambulanzen verringert werden können.
Wie bei allen Therapieoptionen unterscheidet man auch bei der Chemotherapie verschiedene Behandlungsziele. Dabei handelt es sich um Heilbehandlung, krankheitsverzögernde Behandlung, begleitende Behandlung und lindernde Behandlung.

Vor Beginn der Therapie findet ein Termin beim Onkologen statt, bei dem der Patient über die Chemotherapie aufgeklärt wird. Bereiten Sie sich auf das Arztgespräch vor, indem Sie überlegen, welche spezifischen Fragen sie haben.

Die Behandlung mit einer Chemotherapie verläuft selten über mehrere Wochen am Stück. Vielmehr wird sie einen Tag bis mehrere Tage verabreicht, woraufhin eine längere Pause folgt (zwei bis vier Wochen). Dann beginnt die Behandlung von vorne. Dies wird als Behandlungszyklus bezeichnet.

Die Verabreichung der Chemotherapie dauert nur wenige Stunden. Deshalb ist ein stationärer Krankenhausaufenthalt oft nicht notwendig, sondern die Therapie kann in einer onkologischen Ambulanz oder einer onkologischen Schwerpunktpraxis durchgeführt werden.

Im Schnitt wird nach zwei bis drei Behandlungszyklen geprüft, ob die Behandlung anschlägt. Vom Ergebnis hängt es ab, ob die bisherige Therapie weitergeführt wird, oder ob die eingesetzten Medikamente geändert werden.

Eine Chemotherapie ist in der Regel eine anstrengende Therapie für den Körper, da auch gesunde Zellen angegriffen werden. Aus diesem Grund kann es im Lauf der Behandlung zu Nebenwirkungen, wie beispielsweise Haarausfall, Übelkeit, Müdigkeit oder erhöhte Infektanfälligkeit, kommen.

Nebenwirkungen der Chemotherapie

Von Übelkeit und Haarausfall

Eine Chemotherapie wirkt auf den ganzen Körper. Eine Folge davon können Nebenwirkungen verschiedenster Art sein. Im folgenden Artikel finden Sie nähere Erklärungen dazu, was die häufigsten unerwünschten Begleiterscheinungen verursacht und wie man sie lindern kann.

Chemotherapien haben das Ziel, Krebszellen zu zerstören oder ihr Wachstum zu hemmen. Leider wirkt sich das auch auf gesunde, schnell wachsende Zellen im Körper aus. Dies ist der Auslöser für die häufigsten Nebenwirkungen. Allerdings gibt es verschiedene Arten der Chemotherapie und jede wirkt sich etwas anders aus. Auch vertragen manche Patienten eine Behandlung besser, andere Patienten hingegen schlechter. Man kann also das Auftreten von Nebenwirkungen nicht verallgemeinern.

Nebenwirkungen sollten auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden. Sie zeigen, wie der Körper auf die Behandlung reagiert. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihren behandelnden Arzt über alle Veränderungen informieren. Er kann Ihnen gegebenenfalls Tipps geben oder Medikamente verschreiben, die Ihnen helfen die Nebenwirkungen abzuschwächen.

Besonders häufige Nebenwirkungen und wie man ihnen begegnen kann:

Ursache: Durch die Chemotherapie können Schleimhautzellen des Dünndarms angegriffen werden. Sie geben daraufhin Botenstoffe ab. Vor allem der Botenstoff Serotonin signalisiert normalerweise dem Gehirn, dass etwas Unverträgliches aufgenommen wurde oder ein schädlicher Erreger den Darm befallen hat. Durch eine Chemotherapie wird also dem Brechzentrum im Gehirn derselbe Botenstoff zugeführt wie bei einer verdorbenen Mahlzeit oder einer Infektion. Hierdurch wird dann Übelkeit und/oder Erbrechen ausgelöst.

Linderung: Mittlerweile gibt es effektive Medikamente, die Übelkeit und Erbrechen in Grenzen halten. Einige davon müssen bereits vor Behandlungsbeginn eingenommen werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Außerdem hat sich Ingwer durch seine magenberuhigende Wirkung als wirksam gegen Übelkeit erwiesen. Ein weiterer Tipp können Entspannungsübungen sein. Eine flüssige Ernährung mit Tee, Brühen, Pudding und Brei kann ebenfalls unterstützend wirken.

Ursache: Auch die Schleimhäute von Mund, Rachen und Intimbereich gehören zu den schnell wachsenden Geweben. Durch eine Schädigung kann es zu schmerzhaften, entzündungsähnlichen Veränderungen kommen, die unangenehm, jedoch weitestgehend ungefährlich sind.

Linderung: Zur vorbeugenden Mundpflege sollte eine weiche Zahnbürste in Kombination mit schonenden, alkoholfreien Mundspülungen benutzt werden. Pürierte Kost und weichgekochte Nahrung können weitere Verletzungen verhindern. Das Lutschen von Eiswürfeln kann bei akuten Verletzungen Linderung verschaffen. Auch das Lutschen von Eis während der Chemotherapieinfusion kann eine schützende Wirkung entfalten, da die Durchblutung der Mundschleimhaut dann kurzfristig vermindert ist und die Chemotherapie weniger in den Mundbereich gelangt.

Eine häufige Komplikation im Bereich der geschwächten Schleimhäute von Mund, Speiseröhre und Scheide ist eine Besiedlung mit Hefepilzen (weiße Beläge). Informieren Sie Ihren Arzt zeitnah bei einem Verdacht auf diese Infektion, damit er Ihnen unverzüglich ein entsprechendes Medikament verordnen kann.

Ursache: Zu den schnellwachsenden Geweben gehören auch die Gewebezellen des Verdauungstraktes. Werden sie geschädigt, kann es zu Entzündungen und Durchfall kommen.

Linderung: Bei Durchfall sollten häufig kleine Mahlzeiten gegessen werden, die möglichst faserarm und wenig gewürzt sind. Dazu sollten Sie viel trinken und nicht rauchen. Informieren Sie Ihren Arzt über die Häufigkeit und Art des Durchfalls. Falls Sie in dieser Situation nicht genügend Flüssigkeit zu sich nehmen können, kann er Ihnen regulierende Medikamente verschreiben.

Ursache: Das Knochenmark gehört zu den Geweben, die sich am schnellsten erneuern und deshalb durch eine Chemotherapie mit am stärksten angegriffen wird. Darin werden die drei wichtigsten Bestandteile des Blutes – weiße Blutkörperchen, rote Blutkörperchen und Blutplättchen – gebildet. Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) bekämpfen schädliche Erreger bei Infektionen. Die Chemotherapie kann bewirken, dass ihre Bildung vorübergehend verlangsamt wird. Dies macht sich meistens erst 2 Wochen nach einem Chemotherapiezyklus anhand einer erhöhten Infektanfälligkeit bemerkbar.

Linderung: In einem solchen Fall gilt es eine Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Deshalb sollte auf eine gute Körperhygiene geachtet werden, was beispielsweise häufiges Händewaschen und -desinfizieren beinhaltet. Außerdem sollte man große Menschenmengen oder Kontakt zu Menschen mit einer ansteckenden Krankheit (z. B. Erkältung) meiden. Sollten Sie Fieber haben, kann das ein Zeichen für eine Infektion sein. Wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt.

Ursache: Im Knochenmark werden auch die Blutplättchen (Thrombozyten), die zur Blutgerinnung beitragen, gebildet. Die Chemotherapie kann bewirken, dass ihre Bildung vorübergehend herabgesetzt wird. Dies macht sich meistens erst nach mehreren Wochen anhand von verstärkten Blutungen (Nasen-, Zahnfleischbluten, Menstruation) bemerkbar.

Linderung: Ein schwerer Mangel kann mit einer Transfusion, einer Zuführung von Blutplättchen, behoben werden. Auch kann durch Dosisverminderung der Chemotherapie in den folgenden Gaben ein erneut starkes Absinken der Blutplättchen verhindert werden.

Ursache: Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sind für den Sauerstofftransport verantwortlich und damit lebenswichtig. Die Chemotherapie kann bewirken, dass ihre Bildung vorübergehend herabgesetzt wird. Bei einem Mangel an roten Blutkörperchen, bekommt das Körpergewebe zu wenig Sauerstoff. Dies macht sich in Form von Müdigkeit, Schwäche, Schwindelgefühl, Herzrasen und Kopfschmerz bemerkbar.

Diese Symptome und weitere Veränderungen, die unabhängig von der Chemotherapie auftreten können, wie Schlafmangel, Angst, Nervosität und Konzentrationsstörungen, können die Lebensqualität verschlechtern. Bei völliger körperlicher und geistiger Erschöpfung spricht man von Fatigue. Etwa 70 bis 80 % aller Krebspatienten sind davon betroffen.

Linderung: Ist die Müdigkeit durch eine Blutarmut bedingt, kann man in manchen Fällen ein Hormon spritzen, das die Produktion von roten Blutkörperchen wieder anregt, oder Bluttransfusionen anbieten.

Zur Überwindung einer Fatigue sollten Sie sich neue, mit Ihrem Zustand realisierbare Ziele setzen, Aktivitäten Ihrem Kraftzustand anpassen und sich regelmäßig bewegen. Außerdem helfen regelmäßige Ruhepausen und Schlaf, um neue Kraft zu tanken.

Ursache: Die Zellen zur Verankerung der Haare in der Haut (Haarwurzelzellen) gehören ebenfalls zu den Zellen, die von einer Chemotherapie angegriffen werden können. Passiert dies, reagieren sie mit Haarausfall.

Linderung: Die Haare wachsen einige Wochen nach Beendigung der Chemotherapie wieder nach. Der Haarausfall tut zwar körperlich nicht weh, jedoch kann der Haarverlust zur psychischen Belastung werden, die nicht zu unterschätzen ist. Während es für die einen Patienten reicht, den haarlosen Kopf mit Hut, Mütze oder Kopftuch zu bedecken, benötigen andere Patienten weitere Hilfsmittel, um sich nicht fremd zu fühlen. In letzterem Fall ist es deshalb wichtig sich rechtzeitig eine Perücke zu besorgen. Außerdem kann das allgemeine Hübsch-Machen mit Kosmetika und/oder Kleidung dabei helfen, dass das Selbstwertgefühl nicht unnötig leidet.

Ursache: Eine weitere Nebenwirkung, die bei der Chemotherapie auftreten kann, ist die sogenannte Neutropenie. Hierbei liegen zu wenig neutrophile Granulozyten im Blut vor. Die neutrophilen Granulozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen und spielen eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr. Sind zu wenige dieser weißen Blutkörperchen vorhanden, kann es zu einer verminderten Infektabwehr kommen und das Risiko, beispielsweise an einer bakteriellen Infektion zu erkranken, steigt.

Linderung: Zur Vorbeugung einer Neutropenie können „Granulozyten-Wachstumsfaktoren“ (G-CSF) eingesetzt werden. Diese regen die Bildung der weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark an. Für die Behandlung werden die G-CSF unter die Haut gespritzt. Ob bei Ihnen eine Therapie mit G-CSF in Betracht kommt, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Ursache: Einige Medikamente, die bei der Chemotherapie eingesetzt werden, können die Nerven schädigen. Diese Nervenschädigungen werden Neuropathien genannt. Sind speziell die Nerven des peripheren Nervensystems betroffen, d. h. alle Nerven außerhalb unseres Gehirns und Rückenmarks, so spricht man auch von Polyneuropathie. Sind die Nerven beschädigt, so können Sie Ihre Funktionen nicht mehr richtig ausüben. Die Beschwerden können sich zuerst an den Händen oder Zehen bemerkbar machen, erst später können auch die Arme oder Beine betroffen sein. Polyneuropathien können sich unterschiedlich auswirken. So kann es sein, dass normale Berührungen als unangenehm oder schmerzhaft empfunden werden. Darüber hinaus können beispielsweise Taubheitsgefühle oder Missempfindungen wie Kribbeln oder „Ameisenlaufen“ entstehen, aber auch Muskelzuckungen sind möglich.

Linderung: Normalerweise nehmen die Beschwerden nach einer gewissen Zeit von selbst wieder ab. Bei einigen Arzneimitteln können sie jedoch noch über eine längere Zeit auftreten. Um eine Verschlimmerung der Beschwerden zu verhindern, ist es wichtig, Nervenschäden früh zu erkennen. Sobald eine Nervenschädigung festgestellt wurde, kann es hilfreich sein, die Dosis oder die Behandlung anpassen. Sobald bei Ihnen Nervenschäden auftreten, teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt mit. Ihr Arzt wird mit Ihnen die möglichen Optionen besprechen. Weitere Informationen zur Polyneuropathie finden Sie in diesem Video.

Strahlentherapie

Formen und Ablauf

Unter einer Strahlentherapie versteht man eine Behandlung mit ionisierenden Strahlen (ultraharte Röntgenstrahlen, radioaktive Strahlen). Für die angestrebte Zerstörung des Tumors ist je nach Krebsart eine andere Strahlendosis notwendig, da die verschiedenen Tumore unterschiedlich empfindlich auf die Bestrahlung reagieren. Die Wirkung der Strahlentherapie beruht auf einer Hemmung der Zellteilung und auch einer Zerstörung der Tumorzellen. Die Bestrahlung selbst ist in der Regel schmerzlos.

Patient während der Strahlentherapie

Prinzipiell werden zwei Formen der Strahlentherapie unterschieden:

  • Eine Teletherapie (Bestrahlung von außen) stellt die am häufigsten angewandte Behandlungsform dar. Mit unterschiedlichen Therapiegeräten (Linearbeschleuniger, Telekobalttherapiegerät) wird meist über mehrere Strahlenfelder aus verschiedenen Richtungen die Dosis in den Tumor eingestrahlt. So kann die Dosis im Tumor konzentriert werden, ohne dass gesundes Gewebe nennenswert von der Strahlung beeinträchtigt wird.
  • Bei einer Brachytherapie (Bestrahlung von innen) werden radioaktive Strahler in speziellen Hülsen, Schläuchen oder Nadeln in eine Körperhöhle (z. B. Gebärmutter, Scheide, Speiseröhre, Luftröhre) oder direkt in das Tumorgewebe eingebracht. Der Applikator wird mit einem radioaktiven Strahler beladen, der über einen begrenzten Zeitraum (meist Minuten) die entsprechende Region bestrahlt.

Die gesamte Strahlendosis, mit der ein Tumor bekämpft werden soll, wird zur besseren Verträglichkeit in mehrere Einzelsitzungen verabreicht. Eine Sitzung dauert meist nur kurze Zeit (Sekunden bis Minuten). Für die Behandlung bösartiger Tumore ist im Schnitt eine Bestrahlung über drei bis acht Wochen, meist fünf Sitzungen pro Woche, notwendig. Die einzelnen Sitzungen dauern dabei nur wenige Minuten. Generell sollten während einer Strahlentherapie keine Sitzungen ausgelassen werden.

Sollten Sie einen Bestrahlungstermin nicht einhalten können, informieren Sie umgehend Ihren Arzt!

Der endgültige Bestrahlungserfolg kann erst nach sechs bis zwölf Wochen beurteilt werden. Dieser Zeitraum ist notwendig, da die abgetöteten Tumorzellen vom körpereigenen Immunsystem abtransportiert werden müssen. Durch Zuhilfenahme einer Schnittbildgebung (z. B. Computertomographie, Ultraschalluntersuchung) während der Bestrahlung, können in speziellen Situationen Hinweise auf das Tumoransprechen gegeben werden.

Die Strahlentherapie ist in der Regel schmerzlos. Allerdings kann es zu Nebenwirkungen, vor allem Hautreizungen kommen. Deshalb sollten Sie auf eine besondere Hautpflege achten.

Die Bestrahlung wirkt nur zum Zeitpunkt des Eindringens in den Körper, d. h. es sind keine Einschränkungen in ihren üblichen Aktivitäten oder im Umgang mit anderen Personen zu berücksichtigen. Allerdings kann es nach der Bestrahlung zu einer allgemeinen Müdigkeit kommen. Gönnen Sie Ihrem Körper die Ruhe, die er verlangt. Spaziergänge an der frischen Luft werden Ihnen guttun, aber eine Wanderung sollten Sie verschieben.

Nebenwirkungen der Strahlentherapie

Lokale Hautreaktionen treten am häufigsten auf

Keine Wirkung ohne Nebenwirkungen – das gilt leider auch für die Strahlentherapie. Durch neue Techniken und verträglichere Dosierung der Bestrahlung sind schwere Nebenwirkungen nur noch selten. Die meisten Nebenwirkungen treten lokal an der bestrahlten Köperregion auf.

Patientin macht sich Sorgen um Nebenwirkungen

Die Strahlentherapie ist eine lokale Maßnahme, deren Wirkung sich in der Regel auf die bestrahlte Köperregion beschränkt. Art und Ausmaß der Nebenwirkungen hängen vom Normalgewebe ab, das im Strahlenfeld mitbestrahlt wird. So erfolgt z.B. Haarausfall ausschließlich bei der Bestrahlung der Schädelkalotte (Schädeldach).

Akute und chronische Nebenwirkungen

Akute Nebenwirkungen treten relativ häufig auf und sind bereits im Zeitraum während der Bestrahlung feststellbar. In der Regel bilden sie sich nach Beendigung der Bestrahlung wieder zurück. Typische akute Nebenwirkungen sind je nach bestrahlter Körperregion:

  • Hautrötungen
[1]
  • Schleimhautentzündungen[2]
  • Schluckbeschwerden[2]
  • Durchfälle[3]
  • Blasenreizungen[3]

Eine Blasenreizung kann die Lebensqualität stark beeinflussen, denn sie fühlt sich wie eine Blasenentzündung an. Leider gibt es hier nur eingeschränkte Therapiemöglichkeiten.

Durch eine spezielle Hautpflege lassen sich Nebenwirkungen an Haut und Schleimhaut reduzieren. Chronische Nebenwirkungen oder Spätreaktionen sind sehr seltene und unerwünschte Veränderungen, die Monate bis Jahre nach Therapieende auftreten können und meist irreversible (nicht rückgängige) Folgeerscheinungen darstellen. Typische chronische Nebenwirkungen können sein:

  • Veränderungen der Haut (Abnahme der Elastizität, Verfärbungen, Haarverlust)
  • Beeinträchtigungen der Organfunktionen

Häufig wird eine Strahlentherapie mit einem erhöhten Krebsrisiko assoziiert. Ein erhöhtes Krebsrisiko durch ionisierende Strahlen ist in der Tat wissenschaftlich belegt.[1] Allerdings ist das Risiko für das Auftreten eines durch die Strahlentherapie entstandenen Zweittumors auch nach Ablauf langer Zeiträume äußerst gering.[1]

Körperpflege bei Strahlentherapie

Hautpflege & Co: Was gilt es zu beachten?

Bei einer Strahlentherapie kommt es häufig zu lokalen Hautreaktionen. Damit die Haut nicht unnötig belastet wird, gilt es einige Dinge zu beachten. Da Schleimhäute besonders empfindlich auf die Bestrahlung reagieren können, ist die Mund- und Zahnpflege besonders wichtig.

Patientin cremt sich die Hände ein

Während einer Bestrahlungstherapie sollte der bestrahlte Hautbereich nur mit lauwarmem Wasser (keine Seife) gewaschen werden. Die Haut anschließend vorsichtig trocken zu tupfen, nicht reiben, um unnötige Hautirritationen zu vermeiden. Während der Bestrahlung sollten Sie auf Vollbäder verzichten, da diese die Haut sehr belasten. Von einer Nassrasur im Gesicht ist abzuraten.

Zur Linderung der geröteten Haut können Sie Kühlpacks verwenden. Aber bitte nicht zu lange auf der Haut belassen. Vermeiden Sie es, Salben oder Cremes ohne Absprache mit Ihrem Arzt anzuwenden, da diese möglicherweise die Hautreaktion verstärken können. Treten stärkere Hautreaktionen auf, wenden Sie sich bitte an Ihren betreuenden Arzt.

Da die Haut im Genitalbereich (vor allem Analfalte, Schamlippen) sehr empfindlich ist, kann es hier häufig zu stärkeren Hautreizungen kommen. Prinzipiell gilt auch hier die Pflege mit Wasser und das vorsichtige Abtupfen bzw. auch kaltes Trockenföhnen der Haut. Bei stärkeren Hautreaktionen können verschiedene Sitzbäder angewandt werden. Bitte kontaktieren Sie dazu Ihren betreuenden Arzt.

Vor Beginn der Bestrahlung im Mundbereich sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen und Ihr Gebiss sanieren lassen. Zur Vorbeugung von Infektionen der Mundschleimhaut empfehlen sich regelmäßige Mundspülungen, vor allem nach dem Essen. Für die Zahnpflege verwenden Sie am besten stark fluorhaltige Zahnpasta. Fragen Sie zu Beginn der Bestrahlung Ihren Arzt nach einer Anleitung zur Mundpflege.

Muss die Ernährung während einer Strahlentherapie umgestellt werden?

Generell können Sie sich während der Strahlentherapie wie gewohnt ernähren. Allerdings können bei einer Bestrahlung im Kopf/Hals-Bereich, dem Brustkorb, Bauch oder Becken Schleimhäute des Verdauungstraktes gereizt werden. Um diese nicht zusätzlich zu belasten, sollten Sie heiße und scharfe Speisen, Säuren (z. B. Zitrusfrüchte, Essig), stark blähende oder fette Spesen sowie Alkohol und Zigaretten meiden. Unproblematisch sind gedünstete, leicht verdauliche Speisen wie Fisch, Huhn, Reis oder Nudeln.

Mann schneidet Gemüse
Ernährung & Krebs

Mit der richtigen Ernährung die Krebstherapie unterstützen – geht das? Diese Rubrik beantwortet zahlreiche Fragen, die sich Betroffene und ihre Angehörigen zu diesem Thema stellen. Sie finden Tipps Rezepte, die Sie im Alltag unterstützen.

Stammzelltransplantation

Neustart für die Blutproduktion

Bei Leukämien, Lymphomen und Myelomen ist eine Stammzelltransplantation eine sehr gute Therapieoption, um die gestörte Blutbildung im Knochenmark zu behandeln. Dazu werden dem Patienten entweder eigene oder fremde funktionstüchtige Stammzellen zugeführt.

Unsere Zellen unterliegen einem Alterungsprozess und sterben nach einer gewissen Zeit ab. Damit beständig neue Zellen heranreifen können, gibt es sogenannte Stammzellen. Diese sind Vorstufen, aus denen neue Zellen gebildet werden.

Blutzellen haben ihre eigenen Stammzellen, die sich im Knochenmark befinden. Es gibt drei Blutzelltypen: rote Blutkörperchen (Erythrozyten) transportieren den Sauerstoff, Blutplättchen (Thrombozyten) dienen zur Blutgerinnung und weiße Blutkörperchen (Leukozyten) bilden die Immunabwehr.

Bei Leukämien, Lymphomen und Myelomen tritt eine Fehlfunktion im blutbildenden System auf. Das bedeutet, dass nicht mehr ausreichend gesunde Blutzellen gebildet werden. Dagegen werden im Übermaß veränderte, nicht mehr funktionsfähige Blutzellen gebildet.

Zur Therapie wird deshalb eine Stammzelltransplantation genutzt. Dadurch werden dem Patienten gesunde Stammzellen zugeführt, die neue, funktionsfähige Blutzellen bilden. Es gibt zwei Typen von Stammzelltransplantationen:

Autologe Stammzelltransplantation

Hierbei werden körpereigene Stammzellen transplantiert, ein Spender ist nicht nötig. Dem Patienten werden spezielle Wachstumshormone verabreicht. So kommt es zu einer kontrollierten übermäßigen Produktion der Stammzellen im Knochenmark, die dadurch auch vermehrt in den Blutkreislauf wandern. Anschließend werden dem Patienten Stammzellen aus dem Blut durch Filtration entnommen. Die gesunden Stammzellen werden im Filtrationsverfahren von allen anderen Zellen, auch von Tumorzellen, getrennt. Die gewonnenen Stammzellpräparate („Beutel“) werden gekühlt gelagert (Kryokonservierung) und aufbewahrt und zu einem späteren Zeitpunkt transplantiert.

Allogene Stammzelltransplantation

Bei der allogenen Stammzelltransplantation werden dem Krebspatienten körperfremde Stammzellen zugeführt. Dazu bedarf es der Spende einer Person, die eine weitgehende, aber nicht vollständige Übereinstimmung der Gewebemerkmale mit dem Patienten aufweist. Dabei kann es sich um einen passenden leiblichen Verwandten, wie z. B. Bruder oder Schwester, oder um einen nicht verwandten, freiwilligen Spender handeln.

Ablauf einer Stammzelltransplantation

Im Vorfeld der Transplantation werden sämtliche Organfunktionen kontrolliert und mögliche Entzündungsherde ausgeschlossen. Dazu werden zahlreiche Untersuchungen vorgenommen, die sich teils mit Ultraschall, teils mit Röntgen oder anderen Geräten durchführen lassen. Damit wird bereits vier bis sechs Wochen vor der eigentlichen Transplantation begonnen.

Möglicherweise kann auch eine vorangehende Chemotherapie oder Strahlentherapie zur Verkleinerung der Tumormasse sinnvoll sein. Das nennt man auch Induktionstherapie.

Bevor durch die Transplantation gesunde funktionsfähige Stammzellen zugeführt werden, müssen möglichst alle betroffenen Zellen vernichtet werden. Zu diesem Zweck unterzieht sich der Patient einer Konditionierung. Dabei sollen möglichst alle vom Krebs befallenen, blutbildenden Zellen durch eine Hochdosis-Chemotherapie vernichtet werden.

Dieser Typ der Chemotherapie kann nur stationär verabreicht werden, da dabei alle blutbildenden Zellen angegriffen werden. Dadurch ist das Immunsystem stark eingeschränkt, weshalb eine einfache Infektion bereits lebensbedrohlich sein kann.

Zusätzlich zur Hochdosis-Chemotherapie kann eine Ganzkörper-Bestrahlung durchgeführt werden. Die Konditionierung kann zu einer bleibenden Unfruchtbarkeit führen.

Bei der allogenen Stammzelltransplantation werden vor der Transplantation spezielle Infusionen und Medikamente verabreicht, die eine allergische Reaktion auf körperfremdes Gewebe unterdrücken sollen. Das ist bei der autologen Variante nicht nötig, da es sich um körpereigene Zellen handelt.

Im Anschluss daran findet die eigentliche Transplantation statt. Über eine Bluttransfusion werden die Stammzellen dem Patienten zugeführt. Diese siedeln sich im Knochenmark an und beginnen so mit dem Aufbau eines neuen blutbildenden Systems.

Bei der autologen Stammzelltransplantation besteht die Möglichkeit die Stammzelltransplantation nicht auf einmal, sondern in Etappen, unterbrochen von weiteren Hochdosis-Chemotherapien, durchzuführen. So soll die Gefahr eines Rückfalls vermindert werden.

Nach der Übertragung der Stammzellen dauert es eine Weile bis diese Blutzellen bilden können. Bis zur Ansiedlung der transplantierten Stammzellen kann es deshalb für eine gewisse Zeit zu einem Blutzellmangel (Aplasie) kommen.

Fehlende rote Blutkörperchen (Erythrozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) können in der Regel problemlos durch Infusionen ersetzt werden. Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) lassen sich jedoch nicht per Transfusion verabreichen und so herrscht auch in dieser Zeit erhöhte Infektionsgefahr. Es dauert etwa zehn bis zwanzig Tage bis sich neu gebildete Zellen im Blut zeigen.

Die meisten unmittelbaren oder frühen Komplikationen nach Stammzelltransplantationen treten in der Aplasiephase auf.

Die DKMS - Deutsche Knochenmarkspenderdatei

Die DKMS organisiert in Deutschland die Knochenmarkspende. Dazu zählen die Öffentlichkeitsarbeit zur Gewinnung potentieller Spender, die Pflege einer Datenbank aller registrierten Spender, Laboruntersuchungen zur Identifikation passender Spender und Empfänger sowie die Organisation der Stammzellentnahme. Mit mehr als vier Millionen registrierten Spendern weltweit und Partnerorganisationen in den USA, Polen, Großbritannien und Spanien ist die DKMS heute der weltweit größte Dateienverbund.

Nebenwirkungen der Stammzelltransplantation

Wenn das Transplantat den Körper angreift

Bei einer Stammzelltransplantation sind viele Nebenwirkungen durch die vorangehende Hochdosis-Chemotherapie bedingt. Aber es gibt auch eine Nebenwirkung, die typisch für die allogene Stammzelltransplantation ist: die Graft-versus-Host-Reaktion.

Unter Stammzelltransplantation versteht man die Übertragung von Blutstammzellen von einem Spender zu einem Empfänger. Dabei kann es sich bei Spender und Empfänger um ein und dieselbe Person handeln (autologe Transplantation) oder um zwei verschiedene Personen (allogene Transplantation).

Die meisten unmittelbaren oder frühen Komplikationen nach Stammzelltransplantationen treten in der Aplasiephase (vorübergehender Blutzellmangel) auf und sind in der Regel Folge der Hochdosis-Chemotherapie. Dazu gehören unter anderem Haarausfall, Übelkeit und wunde Schleimhäute, z. T. mit Entzündungen (z. B. Mundsoor) und fieberhafte Infekte.

Es gibt jedoch eine Nebenwirkung, die ausschließlich typisch für eine allogene Stammzelltransplantation ist: die Graft-versus-Host-Reaktion (GvHR), was so viel bedeutet wie Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion. Im Englischen wird diese Reaktion auch als graft versus host disease (GvHD) bezeichnet.

Wie der Name schon andeutet, handelt es sich dabei um eine Immunreaktion der transplantierten Zellen des Spenders, die sich gegen den Körper des Patienten richtet. Denn Spender und Empfänger müssen zwar eine gewisse Übereinstimmung von Gewebemerkmalen haben, aber es gibt immer auch Unterschiede. Deshalb kann es sein, dass die übertragenen Immunzellen des Spenders das Gewebe des Empfängers als fremd erkennen und es angreifen.

Um das Auftreten einer GvHR zu verhindern, werden während der ersten Zeit nach der Transplantation Medikamente verabreicht, die eine Reaktion der Immunzellen unterdrücken, sogenannte Immunsuppressiva. Manchmal lässt sich eine GvHR aber dennoch nicht vermeiden.

Es gibt zwei Typen der GvHR: akut und chronisch. Bei beiden sind hauptsächlich folgende Organe betroffen:

  • Haut
  • Darm
  • Leber

Die akute GvHR tritt der Definition nach direkt oder bis zu hundert Tage nach der Transplantation auf. Sie verläuft dynamischer als die chronische GvHR. Oft macht sie sich bemerkbar durch:

  • einen juckenden, fleckigen Hautausschlag im Gesicht, am Dekolleté oder am Rücken
  • Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, blutigen Stuhl
  • Gelbfärbung der Augen und der Haut, bedingt durch eine Schädigung der Leber

Bei einem dieser Symptome müssen Sie sich umgehend mit Ihrem Transplantationszentrum in Verbindung setzen. Die Ärzte werden dann über die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen oder Therapien entscheiden.

Die akute GvHR kann wieder abklingen, wenn sich die transplantierten Immunzellen an ihre neue Umgebung „gewöhnt“ haben. Ist dies der Fall, greifen sie nicht weiter die Zellen des Empfängers an. Man spricht von Immuntoleranz.

Die chronische GvHR tritt mindestens 100 Tage nach der Transplantation auf. Sie kann sich aus einer akuten GvHR entwickeln oder ohne vorangehende Symptome entstehen. Man geht davon aus, dass sich in ihrem Fall die transplantierten Immunzellen nicht an die neue Umgebung gewöhnen, es tritt keine ausreichende Immuntoleranz auf. Die häufigsten Symptome sind:

  • Hautveränderungen
  • Trockenheit von Schleimhäuten, z. B. Mundtrockenheit
  • Trockenheit der Bindehäute der Augen
  • Husten, Kurzatmigkeit

Allerdings kann man nicht strickt nach dem Zeitpunkt des Auftretens erster Symptome diagnostizieren, um welchen Typ es sich handelt. Es gibt frühe chronische und späte akute Formen.

Die Erkrankung sollte sowohl in der akuten als auch in der chronischen Variante ernst genommen werden, denn sie kann lebensbedrohlich sein. Umso wichtiger ist es, dass Sie mit Ihrem Arzt Rücksprache halten, sobald Ihnen etwas an sich auffällt.

Zur Behandlung einer GvHR wird Kortison in Kombination mit anderen Immunsuppressiva angewandt. In manchen Fällen kann zusätzlich ein vorbeugendes Antibiotikum und/oder Antipilzmittel verabreicht werden. Ansonsten wird gerade bei der chronischen GvHR versucht, die Symptome so stark wie möglich abzumildern.

Zielgerichtete Therapien

Krebszellen im Fadenkreuz

Chemotherapie oder Bestrahlung greifen nicht nur Krebszellen, sondern auch gesunde Zellen an und können deshalb den Körper stark belasten. Aus diesem Grund sucht die medizinische Forschung nach neuen, besser verträglichen Alternativen. Dazu gehören die sogenannten zielgerichteten Therapien. Sie setzen an ganz spezifischen Botenstoffen, Rezeptoren o. Ä. an und können dadurch die Krebszellen direkt angreifen.

Grundlagen der Zellentwicklung

In unserem Körper befinden sich viele verschiedene Arten von Zellen. Je nach Aufgabengebiet unterscheiden sie sich in ihrer Form und in ihrer Oberflächenstruktur. Auf der Oberfläche der Zelle befinden sich verschiedene Bindestellen (Rezeptoren) für Botenstoffe, über die sich die Zellen untereinander austauschen und beeinflussen können. Die Rezeptoren unterscheiden sich wiederum untereinander, je nachdem welcher Botenstoff an ihnen binden soll. Sie verhalten sich zueinander wie ein Schlüssel zu einem Schloss. Durch die Bindung des richtigen Botenstoffes an einen Rezeptor kann in der Zelle eine Signalkette ausgelöst werden, die die weitere Entwicklung der Zelle beeinflussen kann.

Übermäßige Vermehrung von Krebszellen

Eine wichtige Aufgabe der Botenstoffe ist die Steuerung des Zellwachstums und der Zellteilung. Diese ist bei Krebszellen häufig gestört. So kann sowohl die Zahl eines bestimmten Botenstoffes in der Umgebung des Tumors als auch die Zahl der entsprechenden Rezeptoren auf den Krebszellen erhöht sein. Rezeptoren können auch verändert sein und dadurch erst für einen Botenstoff passend werden. Die Folge ist, dass Krebszellen mehr als normal wachsen und sich übermäßig vermehren.

Rezeptoren und Signalwege der Krebszelle blockieren

Heute können Zellen bis ins kleinste Detail dargestellt werden. Dadurch ist es möglich, die Unterschiede von Krebszellen und gesunden Zellen zu erkennen. Diese liegen oft auf der Zelloberfläche und zeigen sich beispielsweise in Form eines veränderten Rezeptors. Aber auch im Inneren der Zelle können Signalwege krankheitsbedingt verändert sein.

Durch die zielgerichteten Therapien werden diese Rezeptoren und Signalwege blockiert. Zur Anwendung kommen hierbei:

  • Monoklonale Antikörper: Antikörper sind körpereigene Stoffe und dienen der Bekämpfung und dem Abbau von allem Körperfremden, z. B. Bakterien. Da Krebszellen aus gesunden Körperzellen hervorgehen, funktioniert dieser Mechanismus normalerweise nicht. Für die Krebstherapie können Antikörper mittlerweile speziell bearbeitet und angepasst werden, sodass sie an die Oberfläche der Krebszellen binden und diese abbauen.
  • Antihormone: Hormone sind eine Art von Botenstoffen, die unter anderem auch das Zellwachstum beeinflussen können. Antihormone wirken entgegengesetzt. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie sie funktionieren. Entweder sie verhindern, dass die Botenstoffe in die Zelle eindringen, indem sie den Rezeptor blockieren oder an den Botenstoff binden, sodass dieser nicht mehr in den Rezeptor passt. Eine weitere Möglichkeit ist, dass sie die Produktion des entsprechenden Botenstoffes stoppen, indem sie einen Stoffwechselvorgang unterbrechen.
  • Kleine Moleküle: Sie sind so klein, dass sie in die Zelle eintreten können. Da sie maßgeschneidert sind, lagern sie sich an einem bestimmten Bestandteil eines Signalweges im Zellinneren an und unterbrechen ihn dadurch. So kann die Zelle das Signal des Botenstoffes, etwa zur Vermehrung, nicht ausführen.

Im Gegensatz zu einer Chemotherapie wirken zielgerichtete Therapien nicht auf den gesamten Körper. Das heißt, dass zielgerichtete Therapien in der Regel besser verträglich sind. Dennoch kann es passieren, dass auch gesundes Gewebe angegriffen wird und Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören beispielsweise Hautveränderungen, Müdigkeit oder Durchfall. Das kann man dadurch erklären, dass z. B. ein Rezeptor, der gehäuft auf einer Krebszelle vorkommt, auch vereinzelt auf gesunden Zellen vorhanden sein kann. In der Regel ist das Ihrem Arzt bekannt und er wird Sie entsprechend aufklären und behandeln.

Weitere Informationen zur verschiedenen Formen zielgerichteter Therapien finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes.

Mit Antikörpern Krebszellen attackieren

Das Schlüssel-Schloss-Prinzip in der Krebstherapie

Abbildung Antikörper

Zur Krebstherapie stehen neben den bekannten Behandlungsmöglichkeiten wie Operationen, Strahlen- oder Chemotherapie mittlerweile auch weitere Optionen zur Verfügung, darunter die Antikörpertherapie. Diese Therapie setzt im menschlichen Immunsystem an. Sie hat den Vorteil, dass gesunde Zellen insgesamt weniger belastet werden als bei der klassischen Chemotherapie.

Antikörper sind körpereigene Stoffe und dienen der Bekämpfung sowie dem Abbau von allem Körperfremden, z. B. Bakterien und Viren.

Zusammengefasst ist es Forschern inzwischen gelungen, Antigene auf den Krebszellen zu identifizieren. Anhand dieser Information können Antikörper für die Krebstherapie hergestellt werden. Dabei gibt es unterschiedliche Wirkansätze, u. a.:

  • Wachstum: Manche Antikörper können die Nährstoffzufuhr zu den Krebszellen blockieren, indem sie die Bildung neuer Blutgefäße im Tumor hemmen.
  • Immunabwehr: Antikörper können dafür sorgen, dass die eigene Immunabwehr die Krebszellen als solche erkennt und dann abbaut.
  • Zellgift/Radioaktivität: Antikörpertherapien können Tumorzellen gezielt zerstören, wenn an die Antikörper ein Zellgift oder eine radioaktive Substanz gekoppelt ist.

Neben dem zielgerichteten Wirkansatz hat die Antikörpertherapie den weiteren Vorteil, dass nicht nur sich teilende, aktive Krebszellen, sondern auch ruhende Krebszellen bekämpft werden.

In der Krebsmedizin kommen Antikörper zum Einsatz, die entweder intravenös (in die Blutbahn) oder subkutan (unter die Haut) injiziert werden. Oft wird eine Antikörpertherapie auch in Kombination mit einer Chemotherapie eingesetzt. Diese Kombination nennt man Chemo-Immuntherapie.

Widerstand gegen Krebszellen

Kleine Moleküle mit großer Wirkung

Spritze mit Hemmstoffen

Tumorzellen sind im Vergleich zu gesunden Zellen des Körpers durch ein unkontrolliertes Wachstum geprägt. Diese Eigenschaft macht Tumorzellen besser angreifbar in ihrem Zellzyklus als gesunde Zellen. Neben den herkömmlichen Behandlungsmöglichkeiten wie die Strahlen- oder Chemotherapie kommen immer häufiger zielgerichtete Therapien bei einer Krebsbehandlung zum Einsatz, darunter auch kleine Moleküle. Diese kleinen Moleküle greifen direkt die Krebszellen an und verschonen dabei die meisten gesunden Zellen. Dadurch sind sie besser verträglich als die klassische Chemotherapie, bei der auch gesunde Zellen angegriffen werden können.

Bei diesen kleinen Molekülen handelt es sich um Hemmstoffe (z. B. Kinase-Inhibitoren). Sie verfügen über die Fähigkeit, die Kommunikation in einer Zelle zu erschweren oder sogar zu blockieren. Dazu binden sie an ein bestimmtes Enzym. Enzyme sind körpereigene Stoffe, die unter anderem verantwortlich für die Aktivierung vieler wichtiger Signalwege in der Zelle sind. In Krebszellen sind manche dieser Enzyme besonders aktiv. Bindet ein solches Molekül an ein Enzym, wird es in seiner Funktion gehemmt und damit auch die Krebszelle.

Bessere Verträglichkeit durch gezielten Angriff der Krebszellen

Durch die moderne Forschung konnten kleine Moleküle entwickelt werden, die gezielt an ein dauerhaft aktives Enzym in einer Krebszelle binden und somit die Kommunikation in der Zelle verändern. Das Besondere an einer zielgerichteten Therapie gegenüber einer klassischen Chemotherapie sind die meist geringeren Nebenwirkungen. Da die kleinen Moleküle nur eine spezifische Art Enzym angreifen und hemmen, bleibt der restliche Organismus größtenteils verschont.

Die Vermehrung von Krebszellen stoppen

Einige Moleküle binden beispielsweise an ein bestimmtes Enzym in der Tumorzelle. Dieses Enzym signalisiert der Zelle am Leben zu bleiben und sich zu vermehren. Das Blockieren dieses Enzyms führt dazu, dass die Krebszelle aufhört sich zu vermehren und ihr Überleben gehemmt ist.

Die Anwendung von kleinen Molekülen

Die meisten kleinen Moleküle können als Tabletten eingenommen werden. Eine weitere Darreichungsform ist die intravenöse (in die Blutbahn) oder subkutane (unter die Haut) Injektion. Die Dauer sowie zeitliche Abfolge der Behandlungen muss je nach Präparat und Krebsart individuell geplant werden.

Tipps für einfacheres Tablettenschlucken

So funktioniert's

Probieren Sie Methoden für das vereinfachte Schlucken von Tabletten oder Kapseln[4] aus, mit denen Sie sich das Prinzip der Schwerkraft zunutze machen. Die Tablette oder Kapsel folgt dabei der Sogrichtung des Wassers durch den Rachen und wird leichter mitgespült.

Mann schluckt Tabletten


Der Flaschentrick

  1. Halten Sie eine Kunststoffflasche mit stillem Wasser bereit, die sich leicht zusammendrücken lässt
  2. Legen Sie die Tablette auf Ihre Zunge
  3. Führen Sie die Flasche an den Mund und umschließen Sie die Öffnung dicht mit Ihren Lippen
  4. Saugen Sie einen kräftigen Schluck aus der Flasche, so dass sie sich zusammenzieht. Schlucken Sie Wasser und Tablette sofort, ohne Luft einströmen zu lassen. Den Kopf ruhig zurückneigen.

Der Kapsel-Nick-Trick

  1. Halten Sie stilles Wasser bereit.
  2. Legen Sie die Kapsel auf Ihre Zunge.
  3. Nehmen Sie einen mittelgroßen Schluck Wasser und behalten es zunächst im Mund, sodass es die Kapsel umspült.
  4. Neigen Sie den Kopf vor, indem Sie ihr Kinn leicht nach unten zum Brustkorb führen.
  5. Schlucken Sie mit nach vorne geneigtem Kopf Wasser und Kapsel hinunter.
Broschüren und Informationsmaterial zum Download
Autoren- & Quellinformationen

Dieser Text entspricht den redaktionellen Standards der JanssenWithMe und wurde von einem Mitglied des redaktionellen Beirats der JanssenWithMe geprüft. Lernen Sie hier den medizinischen Beirat unserer Redaktion kennen.

EM-150081

Stiftung Gesundheit

Das Gütesiegel bestätigt die gutachterliche Prüfung der Website im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens der Stiftung Gesundheit. Es stellt sicher, dass Gesundheitsinformationen in qualifizierter Weise zur Verfügung stehen und somit die Transparenz für Patient:innen fördert.

EM-142857

Referenzen

Krebs in Deutschland für 2017/2018. 13. Ausgabe. Robert Koch-Institut und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (Hrsg.). Berlin, 2021. Abrufbar unter: https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2021/krebs_in_deutschland_2021.pdf;jsessionid=0FB8ACA3C06FBA3242AEADD018BD6CB1.internet091?__blob=publicationFile. Letzter Zugriff am 01.09.2022.
Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Prostatakarzinom, Langversion 6.2, 2021, AWMF Registernummer: 043/022OL. Abrufbar unter:https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/prostatakarzinom. Letzter Zugriff am 01.09.2022.
Leitlinienprogramm Onkologie. Prostatakrebs I – lokal begrenztes Prostatakarzinom. Patientenleitlinie. Dritte Auflage. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., Deutsche Krebsgesellschaft e. V. und Stiftung Deutsche Krebshilfe (Hrsg.). Berlin, 2018. Abrufbar unter https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien/prostatakrebs. Letzter Zugriff am 01.09.2022.
Leitlinienprogramm Onkologie. DKG Patientenleitlinie Prostatakrebs II – lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom. 2018. Dritte Auflage. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., Deutsche Krebsgesellschaft e. V. und Stiftung Deutsche Krebshilfe (Hrsg.). Berlin, 2018. Abrufbar unter https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien/prostatakrebs. Letzter Zugriff am 01.09.2022.
Patientenratgeber Prostatakrebs. 2. Auflage. dkg-web.gmbh in Kooperation mit der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (Hrsg.). Berlin, 2014. S.25ff. Abrufbar unter: www.krebsgesellschaft-rlp.de/images/Downloads/GrueneBroschueren/Prostata_RLP.pdf. Letzter Zugriff am 01.09.2022.
Erkrankungsverlauf bei Prostatakrebs. Deutsche Krebsgesellschaft (Hrsg.). Berlin, 2018. Abrufbar unter: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/therapie/erkrankungsverlauf.html. Letzter Zugriff am 01.09.2022.
Prostatahilfe Deutschland. Virotherapie: Viren als Waffe gegen Prostatakrebs. 2019. Abrufbar unter: https://prostata-hilfe-deutschland.de/viren-prostatakrebs-behandeln/. Letzter Zugriff am: 01.09.2022.
Logo Janssen | Pharmaceutical Companies of Johnson & Johnson